Heute ist Welttag der Pressefreiheit. Polen wird als freies und demokratisches Land wahrgenommen. Der Prozess gegen den Journalisten und Pastor Paweł Chojecki zeigt die wahre Realität des katholischen, postkommunistischen Polens. Hier ist ein Bericht über die Zeugenaussagen von drei Pastoren vor dem Berufungsgericht Lublin.

Pastor Paweł Chojecki, Gründer und Chefredakteur des Fernsehens Idź Pod Prąd, wurde von der Staatsanwaltschaft im Hinblick auf seine Äußerungen in aktuellen Sendungen und in der von ihm geleiteten evangelikalen Kirche befragt. Auf der Grundlage hunderter Stunden von Predigten und Veröffentlichungen des Pastors suchte die Lubliner Staatsanwaltschaft von Minister Ziobro etwa ein Dutzend Sätze heraus, die zu den Paragraphen passen, die die Meinungsfreiheit in Polen einschränken. Ein seltsamer Prozess hat begonnen, der seit vier Jahren andauert. Der erstinstanzliche Richter Andrzej Klimkowski verurteilte Pastor Chojecki zu einer Strafe von acht Monaten Freiheitsbeschränkung und zur Bezahlung der Verfahrenskosten in Höhe von über 20.000 PLN. Sowohl der Pastor als auch die Staatsanwaltschaft legten Berufung ein. Pastor Chojecki will einen Freispruch, die Staatsanwaltschaft will eine Haftstrafe für reine Äußerungen.

Vor dem Berufungsgericht in Lublin wurden in den vergangenen Tagen drei Pastoren vernommen, die erklären mussten, was Protestanten glauben. Sieh dir diesen Skandalbericht an (englische Untertitel):

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